@phdthesis{Tiesler, type = {Bachelor Thesis}, author = {Lisa Marie Tiesler}, title = {Die biomechanischen Belastungen im ebenerdigen Gang des kontralateralen Beins bei einseitig transtibialer Amputation}, address = {Offenburg}, pages = {74}, abstract = {Einseitig transtibiale Amputationen f{\"u}hren h{\"a}ufig zu fr{\"u}hzeitigen degenerativen Erkrankungen wie Arthrose im nicht betroffenen Bein. Die genauen Prozesse, welche zu dieser Erkrankung f{\"u}hren, sind aktuell nicht ausreichend gekl{\"a}rt. Ziel dieser Literaturarbeit war es, ausgew{\"a}hlte biomechanische Parameter auf deren langfristige Auswirkungen auf das Knie- und H{\"u}ftgelenk der nicht betroffenen unteren Extremit{\"a}t zu untersuchen. Um die biomechanischen Arthroserisiken zu erfassen, wurden die beiden Maxima der vertikalen Bodenreaktionskraft sowie die externen maximalen Gelenksmomente in der Sagittal- und Frontalebene untersucht. Bestandteil dieser Untersuchung war sowohl der Vergleich dieser Parameter zwischen der nicht betroffenen Extremit{\"a}t der Amputierten mit einer gesunden Kontrollgruppe als auch der Vergleich zwischen der betroffenen und nicht betroffenen Extremit{\"a}t der einseitig amputierten Probanden. Es wurde eine systematische Literatursuche unter Verwendung der Datenbank PubMed durchgef{\"u}hrt, welche ein Suchergebnis von 288 Studien umfasste. Im Rahmen der Arbeit wurden ausschlie{\"s}lich Studien eingeschlossen, die einseitig transtibial amputierte Probanden im ebenerdigen Gehen mit einer passiven Prothese und mit einer selbstgew{\"a}hlten oder einer Gehgeschwindigkeit im Bereich von 0,70-1,40 m/s untersuchten. Ausgeschlossen wurden unter anderem Studien, welche die Nutzung von in den Knochen eingebrachten Prothesen und das Gehen mit zus{\"a}tzlichem Gewicht untersuchten. Unter Ber{\"u}cksichtigung der zuvor definierten Ein- und Ausschlusskriterien erfolgte die Untersuchung der Fragestellungen anhand von 24 Studien. Die nicht betroffene Extremit{\"a}t der amputierten Probanden wies bis zu 19 \% h{\"o}here vertikale Bodenreaktionskr{\"a}fte auf als die Kontrollgruppe. Es wurden ebenfalls erh{\"o}hte maximale Adduktionsmomente an dem Knie- und H{\"u}ftgelenk der einseitig transtibial Amputierten im Vergleich zu der Kontrollgruppe festgestellt. Der Vergleich der beiden unteren Gliedma{\"s}en der einseitig transtibial Amputierten ergab reduzierte Maxima der vertikalen Bodenreaktionskraft, reduzierte maximale Knieflexions- und Knieadduktionsmomente sowie reduzierte maximale H{\"u}ftadduktionsmomente der betroffenen Extremit{\"a}t verglichen zu der nicht betroffenen Seite. Die Ergebnisse dieser Literaturarbeit stimmten weitestgehend mit den Untersuchungsergebnissen weiterer Autoren {\"u}berein. Die vermutlichen Risikofaktoren f{\"u}r das Auftreten von Arthrose in der allgemeinen Bev{\"o}lkerung sowie in der untersuchten Population sind das externe maximale Knieadduktionsmoment in Kombination mit asymmetrischen Belastungen der unteren Extremit{\"a}ten. Speziell f{\"u}r die einseitig transtibial Amputierten k{\"o}nnten Ursachen wie Muskelschw{\"a}chen, mangelndes Vertrauen in die Prothese und Schmerzen Einfluss auf die Asymmetrie haben. Zuk{\"u}nftig kann eine Verbesserung des Gangbildes und der Symmetrie der Belastungen mit Hilfe von angetrieben Prothesen, welche durch eine aktive Absto{\"s}bewegung der betroffenen Extremit{\"a}t ein physiologischeres Gangbild erzeugen k{\"o}nnen, erreicht werden. Dar{\"u}ber hinaus eignet sich die Betrachtung von Studien der einseitig transfemoral amputierten Population, um weitere Einblicke in die Kompensationsstrategien und ihre Auswirkungen bei einseitig amputierten Menschen zu erhalten.}, language = {de} }