@phdthesis{Tiesler2021, type = {Bachelor Thesis}, author = {Tiesler, Lisa Marie}, title = {Die biomechanischen Belastungen im ebenerdigen Gang des kontralateralen Beins bei einseitig transtibialer Amputation}, address = {Offenburg}, pages = {74}, year = {2021}, abstract = {Einseitig transtibiale Amputationen f{\"u}hren h{\"a}ufig zu fr{\"u}hzeitigen degenerativen Erkrankungen wie Arthrose im nicht betroffenen Bein. Die genauen Prozesse, welche zu dieser Erkrankung f{\"u}hren, sind aktuell nicht ausreichend gekl{\"a}rt. Ziel dieser Literaturarbeit war es, ausgew{\"a}hlte biomechanische Parameter auf deren langfristige Auswirkungen auf das Knie- und H{\"u}ftgelenk der nicht betroffenen unteren Extremit{\"a}t zu untersuchen. Um die biomechanischen Arthroserisiken zu erfassen, wurden die beiden Maxima der vertikalen Bodenreaktionskraft sowie die externen maximalen Gelenksmomente in der Sagittal- und Frontalebene untersucht. Bestandteil dieser Untersuchung war sowohl der Vergleich dieser Parameter zwischen der nicht betroffenen Extremit{\"a}t der Amputierten mit einer gesunden Kontrollgruppe als auch der Vergleich zwischen der betroffenen und nicht betroffenen Extremit{\"a}t der einseitig amputierten Probanden. Es wurde eine systematische Literatursuche unter Verwendung der Datenbank PubMed durchgef{\"u}hrt, welche ein Suchergebnis von 288 Studien umfasste. Im Rahmen der Arbeit wurden ausschließlich Studien eingeschlossen, die einseitig transtibial amputierte Probanden im ebenerdigen Gehen mit einer passiven Prothese und mit einer selbstgew{\"a}hlten oder einer Gehgeschwindigkeit im Bereich von 0,70-1,40 m/s untersuchten. Ausgeschlossen wurden unter anderem Studien, welche die Nutzung von in den Knochen eingebrachten Prothesen und das Gehen mit zus{\"a}tzlichem Gewicht untersuchten. Unter Ber{\"u}cksichtigung der zuvor definierten Ein- und Ausschlusskriterien erfolgte die Untersuchung der Fragestellungen anhand von 24 Studien. Die nicht betroffene Extremit{\"a}t der amputierten Probanden wies bis zu 19 \% h{\"o}here vertikale Bodenreaktionskr{\"a}fte auf als die Kontrollgruppe. Es wurden ebenfalls erh{\"o}hte maximale Adduktionsmomente an dem Knie- und H{\"u}ftgelenk der einseitig transtibial Amputierten im Vergleich zu der Kontrollgruppe festgestellt. Der Vergleich der beiden unteren Gliedmaßen der einseitig transtibial Amputierten ergab reduzierte Maxima der vertikalen Bodenreaktionskraft, reduzierte maximale Knieflexions- und Knieadduktionsmomente sowie reduzierte maximale H{\"u}ftadduktionsmomente der betroffenen Extremit{\"a}t verglichen zu der nicht betroffenen Seite. Die Ergebnisse dieser Literaturarbeit stimmten weitestgehend mit den Untersuchungsergebnissen weiterer Autoren {\"u}berein. Die vermutlichen Risikofaktoren f{\"u}r das Auftreten von Arthrose in der allgemeinen Bev{\"o}lkerung sowie in der untersuchten Population sind das externe maximale Knieadduktionsmoment in Kombination mit asymmetrischen Belastungen der unteren Extremit{\"a}ten. Speziell f{\"u}r die einseitig transtibial Amputierten k{\"o}nnten Ursachen wie Muskelschw{\"a}chen, mangelndes Vertrauen in die Prothese und Schmerzen Einfluss auf die Asymmetrie haben. Zuk{\"u}nftig kann eine Verbesserung des Gangbildes und der Symmetrie der Belastungen mit Hilfe von angetrieben Prothesen, welche durch eine aktive Abstoßbewegung der betroffenen Extremit{\"a}t ein physiologischeres Gangbild erzeugen k{\"o}nnen, erreicht werden. Dar{\"u}ber hinaus eignet sich die Betrachtung von Studien der einseitig transfemoral amputierten Population, um weitere Einblicke in die Kompensationsstrategien und ihre Auswirkungen bei einseitig amputierten Menschen zu erhalten.}, language = {de} }