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Das Gehirn nutzt sensorische Informationen, um im aufrechten Stand das Gleichgewicht halten zu können. Visuelle, vestibuläre und propriozeptive Signale sind dabei essenziell. Neurologische Erkrankungen können diese Systeme beeinträchtigen und zu Gleichgewichtsstörungen führen.
Ein etabliertes inverses Pendelmodell beschreibt den Menschen als starren Körper mit Drehung um das Sprunggelenk. In dieser vorliegenden Arbeit wird das Modell um das Hüftgelenk erweitert. Die Regelung nutzt den Winkel zwischen Ober- und Unterkörper als Hüft-Propriozeption und den Winkel zwischen Unterkörper und Boden als Sprunggelenks-Propriozeption. Zusätzlich berücksichtigt das Modell die Beinposition im Raum als Einflussgröße auf die Körperlage.
Zur Analyse kommt eine Transferfunktion zum Einsatz. Sie passt Gain- und Phasenkurven aus experimentellen Messungen an das Modell an. Als Datengrundlage dienen Messungen von Patient*innen mit Polyneuropathie, da es hier in Bezug auf deren Gleichgewichtsstörungen eine gute Datenlage gibt. Dies ermöglicht eine erste Validierung des erweiterten Modells.
Die experimentellen Daten wurden auf einer beweglichen Plattform erhoben, die Rotations- und Translationsbewegungen erzeugt. Das Modell erklärt Rotationsbewegungen zuverlässig. Translationsbewegungen lassen sich mit der aktuellen Modellstruktur jedoch nicht hinreichend beschreiben.
Diese Arbeit trägt dazu bei, das Gleichgewicht menschlicher Bewegungen besser zu verstehen. Die Erweiterung des Modells um das Hüftgelenk kann neue Erkenntnisse für biomechanische und neurologische Untersuchungen liefern.