Refine
Year of publication
- 2023 (2)
Document Type
- Bachelor Thesis (2)
Language
- German (2) (remove)
Has Fulltext
- yes (2)
Is part of the Bibliography
- no (2)
Keywords
- Isokinetik (2) (remove)
Institute
Open Access
- Closed (2)
Der Heel-Rise Test (HRT) wird in der Klinik und der Therapie benutzt, um die Funktionsfähigkeit der Wadenmuskulatur einzuschätzen. Eine Orientierung am Normwert von 25 Wiederholungen hilft dabei, die Muskulatur als normal oder anormal einzustufen. Dieser Wert beruht jedoch auf eine älteren und nicht mehr zeitgemäßen Studie. Auch ist fraglich, ob der absolut erreichte Wert eines HRTs eine direkte Aussage über die Funktionsfähigkeit der Plantarflexoren geben kann.
Das Ziel dieser Arbeit ist somit den HRT mit einer Maximalkraftmessung auf dem Isokineten zu vergleichen und diese auf einen möglichen Zusammenhang zu prüfen. Dazu kann folgende Forschungsfrage aufgestellt werden: „Können die Messergebnisse des HRT eine positive Korrelation mit einer Maximalkraftmessung am Isokineten eingehen?“
Für die Beantwortung der Forschungsfrage ist eine quantitative Untersuchung der beidseitigen Wadenkraft von 20 jungen und gesunden Teilnehmer*innen durchgeführt worden. Dabei wurde das Bein, mit dem die Kraftuntersuchung beginnt, randomisiert. Da ein linearer Zusammenhang zwischen den HRT-Messwerten und einer Maximalkraftmessung auf dem Isokineten vermutet wird, wird dieser durch eine Korrelationsanalyse nach Bravais-Pearson geprüft.
Der Vergleich der Kraftmessungen zeigt, dass die HRT-Ergebnisse eine moderate bis hohe positive Korrelation mit den Maximalkraftwerten auf dem Isokineten eingehen. Dabei hat die Beindominanz sowie die Testreihenfolge der Beine keinen großen Einfluss auf die Ergebnisse. Untersucht man Männer und Frauen getrennt, hebt sich jedoch die positive Korrelation auf und es kann ein geringer, bis kein Zusammenhang zwischen dem HRT und der Maximalkraft auf dem Isokineten festgestellt werden. Zudem ist zu erkennen, dass Männer in allen Kraftuntersuchungen höhere Kraftergebnisse erzielt haben. Da die Stichprobe nur junge, gesunde und aktive Menschen umfasst, sind Aussagen über erkrankte Personen, ältere Menschen oder den Einfluss der Leistungsfähigkeit nicht möglich.
Durch die positive Korrelation des HRT mit dem Goldstandard der Kraftdiagnostik, der Isokinetitk, scheint die Kritik am HRT entkräftet zu werden. Jedoch sind die Ergebnisse mit Vorsicht zu betrachten, da sich bei Betrachtung des Geschlechts die positive Korrelation aufhebt. Das Ergebnis der Arbeit soll, im Anbetracht der Limitation, trotzdem ermutigen, den HRT weiterhin für die Kraftdiagnostik der Wadenmuskulatur zu nutzen. Die eingeschränkte Stichprobengröße, eine fehlende Standardisierung der HRT-Durchführung, sowie die vielen Auswahlwahlmöglichkeiten in der Isokinetik machen es kompliziert die Ergebnisse dieser Arbeit auf andere Personengruppen oder Messmethoden zu übertragen. Dennoch gibt die Untersuchung einen ersten Einblick und ermöglicht die Aussagekraft des HRT zu stützen und somit seine Bedeutung und Qualität für die Kraftdiagnostik zu verbessern.
Im Leistungssport können Verletzungen den weiteren Karriereverlauf einer Athletin stark beeinflussen. Eine umso größere Rolle spielt daher der Rehabilitationsprozess. Diese Arbeit befasst sich mit den Kraftfähigkeiten des M. triceps surae nach einer Achillessehnenrekonstruktion im Bereich des Leistungsturnens. Die Quantifizierung der Kraftfähigkeiten erfolgt mit Hilfe von isokinetischen Krafttests. Dazu werden auf beiden Seiten einmal wöchentlich 2 x 3 Wiederholungen bei einer Testgeschwindigkeit von 30 deg/s durchgeführt. Die Messungen überspannen einen Zeitraum von 10 Wochen und beginnen 6 Monate postoperativ. Die Datenauswertung erfolgt mit MATLAB. Auf der unverletzten Seite werden keine oder nur geringfügige Änderungen in den Kraftfähigkeiten erwartet. Auf der verletzten Seite hingegen wird ein deutlicher Anstieg in den Kraftfähigkeiten erwartet. Die Kraftfähigkeiten werden über das maximale Drehmoment, den Drehmomentkraftstoß und die Kraftanstiegsrate (rate of force development = RFD) festgestellt. Werden die Messwerte aus der ersten und der letzten Messung verglichen, zeigen die Ergebnisse ein anderes Bild auf. Die Messwerte für die unbetroffenen Seite steigen um 17,1 % für das Drehmoment, um 17,2 % für den Drehmomentkraftstoß und um 20,4 % für die RFD. Auf der betroffenen Seite steigen die Werte respektive um 19,1 %, 15,2 % und 59,3 %. Es liegt also lediglich für die RFD ein deutlicher Anstieg im Vergleich zur unbetroffenen Seite vor. Ein anderes Ergebnis zeigt sich, wenn die Messwerte der ersten und der vorletzten Messung verglichen werden. Die Werte der unverletzten Seite steigen um 19,2 %, 19,6 % und 35,4 %. Auf der verletzten Seite hingegen, ist eine Steigerung von 32,6 %, 31,7 % und 102,2 % zu sehen. Somit liegt ein deutlicher Anstieg in dem Kraftfähigkeiten der verletzten Seite, auch in Bezug unverletzte Seite, vor. Ob es sich bei der letzten Messung um einen Ausreißer auf der betroffenen Seite handelt, lässt sich durch fehlende Folgemessungen nicht bestimmen.
Für eine fundiertere Aussage sollte ein längerer Zeitraum betrachtet werden. Aufgrund der zeitlichen Begrenzung für die Erstellung dieser Arbeit ist das leider nicht möglich.